Kleines Wiesenvögelchen (Coenonympha pamphilus)

Vorderflügel etwa 15 mm lang, unterseits in der Spitze mit einem deutlichen dunklen, weiß gekernten und weißgelb umringten Augenfleck. Hinterflügel unterseits grau, mit einer variablen weißen Mittelbinde und undeutlichen, reihenförmig angeordneten, braun umrandeten Augenflecken. Die gelblich braun gefärbten, mit dunklem Rand und weißen Fransen sowie einem undeutlichen Augenfleck in der Vorderflügelspitze versehenen Flügeloberseiten sind in der Natur selten zu sehen, da man diese Falter kaum mit geöffneten Flügeln sitzen sieht.
Als Nektarquelle dient den Faltern eine Vielzahl von Blütenpflanzen wie Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium), Habichtskräuter (Hieracium), Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis) und Rainfarn (Tanacetum vulgare).
Im Verlauf eines Jahres entwickeln sich zwei bis drei, manchmal sogar vier Generationen, deren Falter von Ende April bis Anfang September fliegen.



Die Eiablage findet an verschiedenen Süßgräsern wie Straußgras (Agrostis), Ruchgras (Anthoxanthum), Kammgras (Cynosurus), Dreizahn (Danthonia), Schmiele (Deschampsia), Schwingel (Festuca), Borstgras (Nardus) und Rispengras (Poa) statt, die als Nahrungspflanzen der Raupen dienen.



Die nachtaktive grüne Raupe besitzt auf dem Rücken eine dunkelgrüne sowie an den Seiten mehrere hellgrüne Linien. Wie die Raupe des Großen Ochsenauges besitzt sie auf dem letzten Körpersegment zwei längliche, schwach rosa gefärbte Spitzen, aber nur eine spärliche und kurze Beborstung sowie auffälligere weiße Längslinien. Die Raupe überwintert.



Im Frühling erfolgt die Umwandlung zu einer grünen oder weißlich-grauen Stürzpuppe, die auf den Flügeln drei dunkle, geschwungene Streifen besitzt. Sie ähnelt der Puppe des Großen Ochsenauges, doch fehlen ihr die spitzen Fortsätze über den Augen.