Doldenblütengewächse
Möhre (Daucus carota) – typische Ruderalpflanze auf durchlässigem Boden, zweijährig, wenig konkurrenzstark. Blütezeit: Juni bis September.
Bärwurz (Meum athamanticum) – ausdauernde Staude in Silikat-Magerrasen und nährstoffarmen Wiesen im Bergland. Blütezeit: Mai bis Juni.
Kleine Bibernelle (Pimpinella saxifraga) – ausdauernde Staude in sonnigen Magerrasen und lichten Kiefernwäldern, auf Kalk- und Lehmböden des Tief- und Berglandes. Blütezeit: Juli bis September.
Wiesensilge (Silaum silaus) – ausdauernde Staude nährstoffreicher, sommerwarmer, oft wechselfeuchter Standorte, Lehm und Basenzeigerpflanze. Blütezeit: Juni bis September.
Heidekrautgewächse
Heidekraut (Calluna vulgaris) – Zwergstrauch saurer Magerrasen und lichter Wälder auf Rohhumus- oder Sandboden, wächst in Lebensgemeinschaft mit Wurzelpilz, der die Nährstoffversorgung unterstützt. Blütezeit: August bis Oktober.
Glockenheide (Erica tetralix) – Zwergstrauch mooriger Wälder und Heiden. Blütezeit: Juli bis August.
Geißblattgewächse
Ackerwitwenblume (Knautia arvensis) – ausdauernde Staude auf nährstoffreichen, feuchten (nicht nassen) Lehmböden, Tiefwurzler, etwas wärmeliebend, in Wiesen gut schnittverträglich. Blütezeit: Juli bis August.
Gewöhnlicher Teufelsabbiss (Succisa pratensis) – Flachmoorwiesen, wechselfeuchte Magerrasen und Raine, vor allem in Berglagen; war früher in Sachsen häufig, ist wohl infolge von Düngemaßnahmen vielerorts verdrängt worden (d. h. in Gesellschaft mit anderen Arten wenig konkurrenzstark). Blütezeit: Juli bis September.
Arzneibaldrian (Valeriana officinalis agg.) – ausdauernde Staude; nasse Wiesen, Grabenränder: auf nährstoffreichen staunassen, sickerfeuchten oder wechselfeuchten Humusböden, Sumpfbaldrian auf neutralen bis schwach sauren Standorten (z. B. humose Torfböden), der Echte Arzneibaldrian auf lehmig-tonigen Böden oder Kalkschuttböden. Blütezeit: Mai bis Juni (Sumpfbaldrian) bzw. Juli bis August (Echte Arzneibaldrian).
Knöterichgewächse
Wiesensauerampfer (Rumex acetosa) – ausdauernde Staude auf feuchten (nicht nassen), nährstoffreichen, sauren Lehm- und Tonböden, suboptimal auch auf mageren Torfböden wachsend.
Kleiner Sauerampfer (Rumex acetosella) – ausdauernde Staude, Pionierpflanze auf sauren, trockenen bis mäßig feuchten Rohböden (Sand, Moor, Heide, magere Wiesen und Weiden), bis 1 m tief wurzelnd; Ebene bis Gebirge.
Korbblütengewächse
Gewöhnliche Schafgarbe (Achillea millefolium) – ausdauernde Staude; lichthungrige, nässescheuende Pionierpflanze auf nährstoffreichen, lockeren sandigen, steinigen oder tonigen Böden, auch in Halbtrockenrasen und Sandmagerrasen, in Gesellschaft mit anderen Arten wenig konkurrenzstark (wird überwachsen und verdrängt). Blütezeit: Juni bis Oktober.
Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) – lichthungrige, ausdauernde Staude; (wechsel)nasse oder moorige, nährstoffreiche Wiesen, Grabenränder, kalkmeidend, Ebene bis mittlere Berglagen. Blütezeit: Juli bis August.
Wiesenflockenblume (Centaurea jacea) – lichthungrige, tief wurzelnde Pionierstaude auf Rohböden, in Magerrasen, Moorwiesen und auf Weiden, bevorzugt (wechselfeuchten) tiefgründigen, lockeren Lehmboden. Regelmäßiger Schnitt fördert die Konkurrenzkraft gegenüber anderen Arten, da die Pflanzen sich dann stärker verzweigen. Blütezeit: Juni bis September.
Skabiosenflockenblume (Centaurea scabiosa) – lichtliebende, tief wurzelnde Pionierstaude kalkreicher Lehm- und Lössböden, auch auf Kalk-Magerrasen und mäßig trockenen Mähwiesen, Wald- und Gebüschränder (Raine). Blütezeit: Juli bis Oktober.
Verschiedenblättrige Kratzdistel (Cirsium heterophyllum) – ausdauernde Staude in feuchten bis nassen Bergwiesen auf nährstoffreichen Tonböden; Blätter wenig „kratzig“, in den mittleren und höheren Lagen des Erzgebirges häufig. Blütezeit: Juli bis August.
Sumpfkratzdistel (Cirsium palustre) – zweijährige Art feuchter Standorte, in Nass- und Moorwiesen, an Quellen und Gräben auf Lehm- oder Tonböden, Ebene bis Gebirgslagen. Blütezeit: Juli bis September.
Gewöhnliche Kratzdistel (Cirsium vulgare) – lichtliebende, zweijährige, 1,5 – 2 m hohe Staude, die sich auf nährstoffreichem, humosen Lehmboden durch Selbstaussaat gut hält. Blütezeit: Juni bis Oktober.
Herbstlöwenzahn (Scorzoneroides autumnalis) – ausdauernde Staude auf stickstoffreichen Lehm- und Tonböden, trittverträglich, wächst auf verdichteten Böden, Tiefland bis Hochgebirge. Blütezeit: Juni bis Oktober.
Rainfarn (Tanacetum vulgare) – ausdauernde Staude sommerwarmer, feuchter, gern sandiger Lehm- und Tonböden, bildet Ausläufer, gut schnittverträglich. Blütezeit: Juli bis September.
Kreuzblütengewächse
Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata) – ausdauernde Staude, die zu Beginn des Sommers in Ruhe geht (Vergilbung und Absterben der oberirdischen Teile), braucht Halbschatten und Luftfeuchtigkeit sowie feuchten, nährstoffreichen Lehmboden (Wald- oder Gebüschpflanze). Blütezeit: April bis Juni.
Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) – ausdauernde Wiesenstaude nährstoffreicher Böden, meidet aber trockene Standorte. Typische Frühlingsart, die bald nach der Fruchtreife in Ruhe geht, aus Blattstecklingen leicht vermehrbar. Blütezeit: April bis Juni.
Ackerhellerkraut (Thlaspi arvense) – einjährig, Ackerwildkraut und Ruderalpflanze, Lehmzeiger auf feuchten, nährstoff- und basenreichen Böden ohne dichten Bewuchs, hält sich nicht dauerhaft in einer Wiese. Blütezeit: April bis Oktober.
Lippenblütengewächse
Thymian (Thymus pulegioides) – ausdauernder, kriechender Zwergstrauch, licht und wärmeliebender Erstsiedler auf Magerrasen und Magerweiden, in Kiesgruben, an Böschungen oder Felsen; Magerkeitszeiger, der leicht durch wüchsigere Arten verdrängt (= überwachsen) wird, wenn zu viele Nährstoffe im Boden vorhanden sind. Blütezeit: Juli bis September.
Nelkengewächse
Kartäusernelke (Dianthus carthusianorum) – ausdauernde, kalkliebende Staude; auf mageren, trockenen, warmen, lockeren steinigen, sandigen oder sandig-lehmigen Böden; sonnige Hänge, Felsen, in Sachsen nur lokal verbreitet (fehlt z. B. im Erzgebirge). Blütezeit: Juni bis September.
Schmetterlingsblütengewächse
Gewöhnlicher Hornklee (Lotus corniculatus) – ausdauernde Staude, die sowohl auf feuchten Fettwiesen als auch auf halbtrockenen Kalkmagerrasen und trockenen Brachflächen gedeiht. Blütezeit: Juni bis August.
Sumpfhornklee (Lotus pedunculatus) – ausdauernde Staude in nassen Wiesen, an Ufern, Gräben und sickernassen Quellstandorten; nährstoffreiche, schwach saure Tonböden; Sonne bis Halbschatten; Ebene bis Mittelgebirge. Blütezeit: Juni bis Juli.
Bastardluzerne (Medicago × varia) – ausdauernde Staude, bis 5 m tief wurzelnd, in Wiesen, an Wegen und Böschungen auf tiefgründigen, oft kalkhaltigen Lehm und Lössböden in warmer Lage, mindestens seit 1774 in Sachsen eingebürgert. Futterpflanze in der Landwirtschaft. Blütezeit: Juni bis September.
Weißklee (Trifolium repens) – ausdauernde Staude, bis 70 cm tief wurzelnder Kriechpionier auf feuchten (nicht nassen) nährstoffreichen, meist dichten Lehm und Tonböden; Stickstoffzeiger, sachsenweit vorkommend. Blütezeit: Mai bis September.
Süßgräser
Gemeines Knäuelgras (Dactylis glomerata) – ausdauerndes Horstgras, Fettwiesen und Waldlichtungen auf feuchten Lehm- und Tonböden (wächst auch als Erstbesiedler auf Rohboden), Stickstoffzeiger.
Wolliges Honiggras (Holcus lanatus) – ausdauerndes Horstgras mäßig nährstoffreicher, sicker- oder grundfeuchter (bis nasser) humoser Ton- und Lehmböden, seltener auch auf Torfböden; lebt in Symbiose mit Wurzelpilz. Ebene bis unteres Mittelgebirge.
Wiesenlieschgras (Phleum pratense) – ausdauerndes Horstgras, Wiesen, Weiden auf feuchten, nährstoffreichen Lehm und Tonböden, tritt- und weidefest.
Wiesenrispengras (Poa pratensis) – ausläuferbildendes Horstgras; Wiesen, Wegraine, Brachflächen, lichte Wälder; sommerwarme, feuchte bis wechselfeuchte, lockere, humose Lehmböden (wächst auch als Erstbesiedler auf Rohboden), Licht bis Halbschatten.
Veilchengewächse
Ackerstiefmütterchen (Viola arvensis) – einjährige Pflanze auf Äckern (besonders im Wintergetreide), Brachen, an Wegrainen, Ansprüche ähnlich der nachfolgenden Art, sachsenweit in allen Höhenlagen vorkommend. Blütezeit: April bis Oktober.
Wildes Stiefmütterchen (Viola tricolor) – einjährige Pflanze, die offene Stellen braucht, um sich jährlich neu zu etablieren; im lockeren Gras an Böschungen oder spärlich bewachsenen Wegrainen und Brachflächen, auf feuchten (nicht nassen), mehr oder weniger nährstoffreichen, meist sauren humosen Sand oder Lehmböden, Hauptverbreitung im Mittelgebirge. Blütezeit: April bis September.